Einsatzfahrzeug: Florian Saarstahl Völklingen - ZLF 24/45 (a.D.)

Florian Saarstahl Völklingen - ZLF 24/45
Florian Saarstahl Völklingen - ZLF 24/45

Einsatzfahrzeug-ID: V29562 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florian Saarstahl Völklingen - ZLF 24/45 (a.D.) Kennzeichen VK-S 998
Standort Europa (Europe)Deutschland (Germany)SaarlandSaarbrücken (SB/VK)
Wache WF Saarstahl Werk Völklingen Zuständige Leitstelle Leitstelle Saarbrücken (SB, VK) nur FW
Obergruppe Feuerwehr Organisation Werkfeuerwehr
Klassifizierung Industrie-/Universallöschfahrzeug Hersteller Magirus Deutz
Modell F 200 D 16 Auf-/Ausbauhersteller Magirus
Baujahr 1967 Erstzulassung 1967
Indienststellung 1999 Außerdienststellung 2017
Beschreibung

Zumischerlöschfahrzeug ZLF 24/45 der Werkfeuerwehr Saarstahl Völklingen und Burbach Werk Völklingen

Fahrgestell: Magirus-Deutz F 200 D 16
Aufbau: Magirus
Baujahr: 1967

Technische Daten:
Motor: 8-Zylinder Dieselmotor
Länge / Breite / Höhe: 7.950 / 2.800 / 2.850 mm

Besatzung:
Heute: 3 Feuerwehrangehörige (1:2, selbstständiger Trupp)
Ursprünglich: 6 Feuerwehrangehörige (1:5, Staffel)

Feuerlöschkreiselpumpe:
Hersteller: Magirus
Typ: FP 16/8 S
Förderleistung: 2.400 l/min bei 8 bar

Schaummittelpumpe:
Hersteller: Magirus
Förderleistung: 400 l/min bei 11 bar

Löschmittel:
Mehrbereichsschaummittel: 4.500 l

Beladung/ Ausstattung:

  • 2 Schnellangriffe mit je einem S-Druckschlauch à 40 m zum Schaummitteltransport
  • Schaum- und Wasserwerfer auf dem Fahrzeugdach Alco / Total Komet SW24, Durchfluss: 2.400 l/min
  • 4 Schwerschaumrohre S4, Durchfluss jeweils: 400 l/min
  • Diverse wasserführende Armaturen

Laufbahn:

  • 1967 - 1985: Werkfeuerwehr Saarland Raffinerie Klarenthal
  • 1985 - 1999: Freiwillige Feuerwehr Völklingen
  • 1999 - 2017: Werkfeuerwehr Saarstahl Werk Völklingen
  • seit 2017: Magirus Museum Ulm

Neben der wuchtigen Vorbaupumpe von Magirus verfügt das Zumischerlöschfahrzeug der Werkfeuerwehr Saarstahl auch über eine mittig eingebaute Schaummittelpumpe mit einer Leistung von 400 l/min. Mit Hilfe dieser Pumpe und der beiden Schnellangriffe können andere Einsatzfahrzeuge oder stationäre Beschäumungsanlagen mit Schaummittel gespeist werden. Die neben den Schnellangriffseinrichtungen montierten Schwerschaumrohre kommen deshalb nie mit diesen S-Druckschläuchen zum Einsatz.
Das Heck des Fahrzeuges war ursprünglich als eine Art "Tailboard" ausgeführt und verfügte über drei Ledergurte zur Sicherung von drei auf dem Hecktritt mitfahrenden Feuerwehrleuten. Aus Sicherheitsgründen wurde diese Transportmöglichkeit mittlerweile aber zurückgebaut und die Fahrzeugbesatzung somit halbiert.

Beschafft wurde dieses Zumischerlöschfahrzeug 1967 durch die Saarland Raffinerie in Klarenthal zusammen mit einem weiteren baugleichen Fahrzeug. Werkseitig wurden die Fahrzeuge von Magirus, vermutlich wegen ihres Entwicklungsjahres (1965), als Zumischerlöschfahrzeuge 24/65 bezeichnet. Bis zur Schließung der Raffinerie im Jahr 1985 wurden beide Fahrzeuge zusammen in Klarenthal eingesetzt. Danach trennten sich ihre Wege. Ein Fahrzeug ging zur Werkfeuerwehr Total Bitumen in Brunsbüttel, das zweite fand seine zweite Heimat bei der freiwilligen Feuerwehr der Mittelstadt Völklingen.
Dort wurde das Fahrzeug in ein Tanklöschfahrzeug umgewandelt und führte statt Proteinschaummittel nur noch 4.500 l Wasser mit. Bewährt hatte sich das Fahrzeug wegen seiner großen Pumpe und wegen des großzügigen Wassertanks unter anderem auch bei Waldbränden. In Völklingen ausgesondert wurde das Fahrzeug 1999 mit der Indienststellung eines neuen Tanklöschfahrzeuges 24/50.
Als dritte Station ging dann das ehemalige Zumischerlöschfahrzeug zur Werkfeuerwehr Saarstahl in Völklingen und wurde wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. Zuvor wurde das Fahrzeug jedoch komplett neu lackiert, die Vorbaupumpe repariert und der Stahltank neu beschichtet. Bei der Werkfeuerwehr ersetzte das alte Fahrzeug aus der Saarland Raffinerie ein etwas älteres Zumischerlöschfahrzeug 24 auf einem Magirus-Deutz Rundhauber. Im Jahr 2017 wurde der Eckhauber von der Werkfeuerwehr außer Dienst gestellt und an das Magirus Museum in Ulm abgegeben.
Das Schwesterfahrzeug aus der ehemaligen Raffinerie in Klarenthal fand hingegen nach seinem Einsatz in Brunsbüttel seine letzte Ruhestätte bei einem Sammler, welcher das Fahrzeug in den Ursprungszustand zurück versetzte und es nach wie vor hegt und pflegt.

Die Werkfeuerwehr Saarstahl Völklingen und Burbach ist für die beiden nur etwa 7 km voneinander entfernten Werke Völklingen und Burbach der Saarstahl AG zuständig. Dabei ging das Völklinger Werk aus den Röchling'schen Eisen- und Stahlwerken Völklingen hervor und das Werk Burbach aus der luxemburgischen Firma ARBED bzw. der noch älteren Saarbrücker Eisenhüttengesellschaft.
Seit 1972 gehören die beiden Werkfeuerwehren in den beiden Konzernstandorten Völklingen und Burbach formal fast ununterbrochen zusammen.
Die Werkfeuerwehr im Völklinger Werk wurde im Jahr 1900 gegründet und stellt heute den Brandschutz im Saarstahl Werk in Völklingen und in der dazugehörigen Kalksteingrube Auersmacher sicher, sowie auch in den Firmen Drahtwerke Luisenthal, Allevard Federn, Saar-Hartmetall und Saar-Bandstahl. Zusammen arbeiten in diesen Firmen etwa 4.500 Personen. Alleine das Saarstahl Werk umfasst 3,2 Millionen m² mit 70 km Eisenbahnschienen, 11 km Kabelkanälen und 20 km Gasleitungen mit einem Durchmesser von bis zu 2 m.
Bei der Werkfeuerwehr im Werk Völklingen sind derzeit (März 2009) 13 Einsatzfahrzeuge und eine Vielzahl von Anhängern stationiert. Besetzt werden diese durch hauptamtliche Kräfte, welche neben dem Feuerwehrdienst in einer eigenen Werkstatt arbeiten, freiwilligen Feuerwehrleuten und Mitarbeitern des sog. "Integrierten Sicherheitsdienstes ISD".
Der ISD nimmt dabei eine besondere Rolle ein, denn die dort beschäftigten Mitarbeiter arbeiten eigentlich im Werkschutz und werden nur im Einsatzfall von der Werkfeuerwehr hinzugezogen, erhalten aber auch die volle Ausbildung der Werkfeuerwehrangehörigen.

Saarland-Raffinerie (SLR):

Durch die Ende der 1950er Jahre beginnende Kohlekrise sah sich die Saarbergwerke AG gezwungen nach wirtschaftlichen Alternativen zu suchen, um den einbrechenden Kohleabsatz zu kompensieren. Als einen Weg aus der Krise heraus plante die Saarberg als weiteres Standbein in den Mineralölsektor zu expandieren. Ab 1965 wurde im Rahmen des Saarlor-Chemie-Projekts mit dem Bau einer Raffinerie in direkter Nachbarschaft der Kokerei Fürstenhausen im Bereich Klarenthal begonnen. Hauptanteilseigner an der Raffinerie war Saarberg, die restlichen Anteile verteilten sich auf französische Chemie- und Mineralölkonzerne.

Im Jahr 1967 nahm die SLR den Betrieb auf. Eine 105 km lange Pipeline versorgte sie vom französischen Oberhoffen bei Straßburg aus mit Rohöl. In der SLR wurde das Rohöl zu Raffineriegas, Rohbenzin, Mitteldestillat und schweres Heizöl zerlegt. Eine weitere Pipeline verband die SLR mit der Chemieplattform Carling auf der anderen Seite des Warndts in Frankreich, wo das Rohbezin weiterverarbeitet wurde. Von Carling aus wurden aus der Weiterverarbeitung stammende Chemieprodukte über eine Pipeline in ein Harnstoff- und Düngemittelwerk im saarländischen Perl transferiert. Sowohl der petrochemische Komplex in Carling, als auch das Werk in Perl wurden wie die SLR in einer deutsch-französischen kooperation betrieben. Der finanzielle Erfolg dieser beiden Beteiligungen blieb aus und so zog sich Saarberg 1972 aus ihnen zurück. Dagegen wurde fortwährend in die Raffinerie investiert und sie 1969 sowie 1972 jeweils erweitert. Um Überkapazitäten in der Rohölverabreitung abzubauen wurde die SLR 1985 stillgelegt und danach sukzessive abgerissen. An ihrer Stelle liegt heute der Gewerbepark Völklingen-Ost. Die benachbarte Kokerei Fürstenhausen wurde 1999 vom Saarberg-Nachfolger Deutsche Steinkohle (DSK) AG, der späteren RAG AG, geschlossen und ebenso abgerissen.

Schwesterfahrzeug:
http://www.bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/34901

Nachfolger bei der Feuerwehr Völklingen:
http://www.bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/25794

Vielen Dank an den Wehrführer Wolfgang Besse für die Organisation dieses Termines und die Informationsbeschaffung und auch an die diensthabende Wachmannschaft für die notwendigen Rangierarbeiten!

Ausrüster k.A.
Sondersignalanlage
  • 2 Drehspiegelkennleuchten Eisemann RKLE 130
  • 2 Starktonhörner Bosch
  • Pressluftanlage Max Martin 2297 GM
Besatzung 1/2 Leistung 147 kW / 200 PS / 197 hp
Hubraum (cm³) 12.667 Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
Tags
k.A.
Eingestellt am 31.03.2009 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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