Einsatzfahrzeug: Florac - SDIS 48 - TLF 20/35-W - CCFM

Florac - SDIS 48 - TLF 20/35-W - CCFM
Florac - SDIS 48 - TLF 20/35-W - CCFM

Einsatzfahrzeug-ID: V190488 Weiteres Foto hochladen

Funkrufname Florac - SDIS 48 - TLF 20/35-W - CCFM Kennzeichen GG 716 NF
Standort Europa (Europe)Frankreich (France)Région OccitanieDépartement Lozère (48)
Wache k.A. Zuständige Leitstelle k.A.
Obergruppe Feuerwehr Organisation Freiwillige Feuerwehr (FF)
Klassifizierung Tanklöschfahrzeug Hersteller Renault
Modell D14 4x4 Auf-/Ausbauhersteller Sides
Baujahr 2022 Erstzulassung 2022
Indienststellung 2022 Außerdienststellung k.A.
Beschreibung

Camion Citerne Feux de Forêt Moyen (CCFM) / Tanklöschfahrzeug 20/35-Waldbrand (TLF 20/35-W) des Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 48 Lozère, stationiert am Centre de Secours (CS) Florac

Fahrgestell: Renault D14 P 4X4 CCF 250 E6
Aufbau: Sides
Baujahr: 2022

Technische Daten:

  • Motor: 6-Zylinder-Dieselmotor
  • Antrieb: Allradantrieb (4x4)
  • Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe ZF 6S 1000TO
  • Länge/Breite/Höhe: 6.850/2.450/3.200 mm
  • Radstand: 3.500 mm
  • Rampenwinkel: 35°
  • Bodenfreiheit unter Vorder-/Hinterachse: 374/339 mm

Feuerlöschkreiselpumpe:

  • Typ: FPN 15-2000 / SB 15-2000
  • Hersteller: Sides
  • Förderleistung: 2.000 l/min bei 15 bar
  • Schaumzumischung: Z-Zumischer Leader Citymousse an einem Abgang fest verbaut

Löschmittel:

  • Wasser: 3.500 l, zzgl. 400 l für Selbstschutzanlage
  • Netzmittel: 65 l

Beladung/Ausstattung:

  • Verkehrswarnanlage
  • Seilwinde
  • Überrollbügel außen an der Kabine
  • Überrollbügel in die Kabine integriert
  • Selbstschutzanlage mit elektrischer Pumpe als Redundanz sowie Düsen im Überrollbügel an der Kabine und an den Reifen
  • Schnellangriff mit 80 m formstabilem Druckschlauch und elektrischer Aufrollhilfe links neben der Pumpe am Heck
  • Schnellangriff mit 120 m Druckschlauch 45 mm rechts neben der Pumpe am Heck
  • Atemschutzanlage in der Kabine mit fest verbautem Pressluftatmer und 5 Atemanschlüssen
  • Abnehmbare Leiterauflage
  • Schlauchbett mit 200 m Druckschlauch 75 mm auf dem Aufbaudach
  • 4 Saugschläuche und saugseitige Armaturen
  • ABC-Pulverfeuerlöscher
  • 2 Pressluftatmer
  • Tragbare Leitern

Der Service Départemental d’Incendie et de Secours (SDIS) 48 Lozère übernahm 2022 mehrere auf Renault D14-Fahrgestellen aufgebaute Waldbrandtanklöschfahrzeuge vom Typ Camion Citerne Feux de Forêt Moyen (CCFM) von Sides. Eines der Fahrzeuge wurde an der Feuerwache Florac stationiert, vor seiner Auslieferung aber noch auf der Fachmesse Interschutz in Hannover im Sommer 2022 gezeigt.

CCFM - Waldbrand-Tanklöschfahrzeug auf Französisch

Das Camion Citerne Feux de Forêt Moyen oder CCFM, ins Deutsche übersetzt ein mittleres Tanklöschfahrzeug-Waldbrand, ist der vermutlich am häufigsten anzutreffende Löschfahrzeugtyp für Vegetationsbrände in Frankreich. Das CCFM ist ein vergleichsweise einfach konstruiertes, robustes Tanklöschfahrzeug bei dem großen Wert auf eine möglichst hohe Geländegängigkeit gelegt wird. Es ist in seiner Ausstattung und Beladung exakt auf die Bedürfnisse der Vegetationsbrandbekämpfung zugeschnitten. Aus diesem Grund werden CCFM in Frankreich auch fast nur zur Bekämpfung von Vegetationsbränden eingesetzt und kommen bei „urbanen“ Feuern gar nicht oder nur sehr selten zum Einsatz. Umgekehrt werden die normalen französischen Löschfahrzeuge vom Typ Fourgon Pompe Tonne (FPT) auch nicht zur Bekämpfung von Vegetationsbränden genutzt.

Die CCFM sind auf kompakten Fahrgestellen mit Allradantrieb und Einzelbereifung mit einem Gesamtgewicht zwischen 7,5 und 16 Tonnen aufgebaut. Für den Einsatz im Gelände haben die Fahrgestelle einen besonderen Unterbodenschutz gegen mechanische und thermische Beschädigung. Hochgezogene Luftansaugungen und Auspuffanlagen gehören ebenfalls zum Standard. Nur optional sind Seilwinden, in der Regel elektrisch betrieben, für einfache Bergungsaufgaben sowie die Selbstbergung.

Die Besatzung besteht in der Regel aus vier Feuerwehrangehörigen und nimmt in einer Doppelkabine Platz. Seltener sind CCFM mit einer nur dreiköpfigen Besatzung und einer einfachen Serienkabine zu finden. Gegen mechanische Einwirkungen wird die Kabine durch zwei Überrollbügel geschützt: Einen außen an der Kabine und einen in der Kabine. Der äußere Überrollbügel dient meist auch gleichzeitig als Rohrleitung für einen Teil der Selbstschutzanlage des CCFM. Mit zahlreichen kleinen Düsen lassen sich die komplette Kabine von außen sowie auch alle Reifen mit Wasser benetzten und so vor Hitze und Flammen schützen. Die Selbstschutzanlage wird wahlweise über die Feuerlöschkreiselpumpe des CCFM oder eine Elektropumpe gespeist. Letztere ist eine Rückfallebene für den Fall das der Fahrzeugmotor, beispielsweise aufgrund des Brandrauchs, ausfällt und die normale Feuerlöschkreiselpumpe dadurch nicht mehr funktioniert. Für den Betrieb der Selbstschutzanlage muss das CCFM mindestens 300 Litern Wasser mitführen, welche zu den 1.500 bis 5.000 Litern Wasser hinzukommen die das CCFM als Löschmittel mitführt. In der Regel wird das Wasser für die Selbstschutzanlage nicht in einem eigenen Tank mitgeführt, sondern im normalen Löschwassertank des CCFM. Daher ist der Wassertank so konstruiert das zur aktiven Brandbekämpfung über die Feuerlöschkreiselpumpe nicht der komplette Tank geleert werden kann, sondern immer die für die Selbstschutzanlage vorgesehene Löschwassermenge zurückbleibt. Zum Schutz der Fahrzeugbesatzung dient weiterhin eine „Atemschutzanlage“ in der Kabine. Dabei handelt es sich um einen fest in der Kabine verbauten Pressluftatmer an dem für jedes Besatzungsmitglied ein Atemanschluss angeschlossen ist. Dank dieser Ausstattung kann sich im schlimmsten aller Fälle die Besatzung in die Fahrzeugkabine als Schutzraum zurückziehen und sich dort vom Feuer überrollen lassen. Damit die Fahrzeugbesatzung auch im Brandrauch die Türgriffe an der Kabine findet sind diese bei neueren CCFM mit großen weißen Flächen umrahmt.

Der Wassertank stellt bei einem CCFM den größten Teil des Aufbaus. Um einen niedrigen Schwerpunkt zu erhalten sind der Tank und damit auch der Aufbau sehr flach gestaltet. Meist noch niedriger als die davor liegende Kabine. An den Tank schließt sich am Heck der offene Pumpenraum an. Meist ist dieser komplett offen gestaltet, seltener sind ein Dach und noch seltener Seitenwände zu finden. Die vom Fahrzeugmotor angetriebene Feuerlöschkreiselpumpe wird durch zwei Schlauchhaspeln flankiert. Eine mit einem formstabilen Druckschlauch, die andere mit einem normalen Druckschlauch mit 45 Millimetern Durchmesser. Die wenigen Geräteräume für die puritanische Fahrzeugbeladung werden in der Regel durch einfache Türen verschlossen, welche sich mit etwas Kraft auch bei einem verwundenen Aufbau öffnen lassen. Die Beladung eines CCFM besteht aus einigen wenigen Druckschläuchen und wasserführenden Armaturen sowie meist aus zwei oder mehr Rückentragen zum Transport von Druckschläuchen und Armaturen. Nach örtlichen Bedürfnissen werden oft auch Motorkettensägen und Löschrucksäcke mitgeführt.

Sides-CCFM für Florac

Das CCFM für die Feuerwache Florac wurde 2022 von Sides auf einem von Renault speziell für den Einsatz als Feuerwehrfahrzeug modifizierten Fahrgestell vom Typ D14 4x4 aufgebaut. Der Renault ist nicht nur mit permanenten Allradantrieb und grobstollige Singlebereifung ausgestattet, sondern verfügt auch über weitere Waldbrandspezifische Modifikationen. So ist der Unterboden und die dort verlaufenden Versorgungsleitungen des Fahrgestells gegen mechanische und thermische Beschädigungen geschützt. Auch verschiedene Fahrgestellkomponenten wurden vom Unterboden wegverlegt und in einem turmartigen Aufbau hinter der Doppelkabine konzentriert. In diesem Aufbau befinden sich beispielsweise weite Teile der Abgastechnik inklusive des nach oben verlegten Endrohrs. Durch diese Verlegung wird gleichzeitig die Abgasbelastung für die Einsatzkräfte am Boden verringert und zugleich das Brandrisiko reduziert, wenn das CCFM auf Vegetationsflächen abgestellt wird.

Auch die Doppelkabine mit vier Sitzplätzen ist besonders auf den Feuerwehreinsatz in der Vegetationsbrandbekämpfung angepasst und mit gleich zwei Überrollbügeln ausgestattet. Ein massiver Überrollbügel in der Kabine schützt die Besatzung im Fall eines Überschlags oder ähnlicher Unfallszenarien. Ein zweiter Überrollbügel sitzt außen an der Kabine und schützt diese vor leichteren mechanischen Einwirkungen, wie durch herabhängenden Äste oder ähnlichem. Ergänzt wird dieser Bügel noch durch einen Frontschutzbügel und Gitter an den Scheinwerfern. Der äußere Überrollbügel dient außerdem noch der Selbstschutzanlage des CCFM als Rohrsystem und ist rund um die Kabine mit mehreren Sprühdüsen bestückt. Weitere Düsen sitzen über den Reifen und garantieren das sowohl die Kabine, als auch die Reifen bei akuter Bedrohung des Fahrzeuges durch das Feuer mit Wasser benetzt werden können. Als weiteres Sicherheitselement ist mittig in der Kabine eine Atemschutzanlage mit einer Atemluftflasche sowie fünf daran angeschlossenen Atemanschlüssen verbaut. Damit besitzt die Schutzanlage einen Atemanschluss mehr, als das CCFM Sitzplätze hat. Dadurch kann im Notfall in der Kabine noch eine Person zusätzlich zur eigentlichen Fahrzeugbesatzung unterkommen.

Der Aufbau des CCFM von Sides besteht vor allem auf einem großen Löschwassertank mit einem Fassungsvermögen von 3.900 Litern. Der Tank ist in T-Form ausgeführt und wird links und rechts durch zwei lange Geräteräume flankiert. Die Geräteräume fallen deutlich größer aus als in der Vergangenheit bei CCFM üblich und haben statt Türen nach oben öffnende Klappen als Verschluss. Ein weitere kleiner Geräteraum liegt an der Stirnwand des Tanks und kann von der linken Seite aus erreicht werden. In ihm befinden sich vier Rohre in denen Saugschläuche mitgeführt werden. Der Wassertank ist durch Schrägen so gestaltet, dass das Wasser immer in der Mitte, also dem senkrechten Balken des T, zusammenläuft. Dadurch wird auch bei einem nicht mehr ganz gefüllten Tank ein möglichst niedriger Fahrzeugschwerpunkt erreicht und ein Aufschaukeln des Wassers während der Fahrt vermieden. Ein weiteres Konstruktionsmerkmal des Tanks ist seine Einteilung in zwei Zonen durch unterschiedlich gelegene Verbindungen zur Feuerlöschkreiselpumpe. Für die aktive Brandbekämpfung können von den 3.900 Litern Wasser im Tank „nur“ 3.500 Liter genutzt werden. Für den Betrieb der Selbstschutzanlage verbleiben immer 400 Liter als Reserve im Tank. Betrieben wird die Selbstschutzanlage im Normalfall über die Feuerlöschkreiselpumpe des CCFM. Bei einem Ausfall des Motors und damit auch der Feuerlöschkreiselpumpe springt eine über die Fahrzeugbatterie betriebene Elektropumpe ein. Eingeschaltet werden kann die Selbstschutzanlage durch einen einzigen einfachen Druck auf einen der beiden großen, gelben Taster in der Kabine, bzw. am Pumpenbedienstand am Heck. Der Pumpenbedienstand des CCFM ist, wie für diesen Fahrzeugtyp üblich, offen gestaltet. Als kleiner Schutz gegen die Witterung fungiert das leicht überhängende Dach. Mittig ist im Pumpenraum eine Sides SB 15-2000 Feuerlöschkreiselpumpe verbaut. Sie hat eine Leistung von 2.000 Litern pro Minute beim französischen Standarddruck von 15 bar. An sie angeschlossen ist eine Druckzumischanlage von CTD vom Typ Triton. Um Netzmittel erzeugen zu können ist an einem der Druckabgänge der Pumpe ein Z-Zumischer fest verbaut. Gespeist wird der Zumischer aus dem kleinen 65 Liter Netzmitteltank auf dem Aufbaudach über der Pumpe. Das Pumpenbedienfeld aus der S-Control Baureihe von Sides ist mittig über der Pumpe angebracht und klar gegliedert. Links befindet sich der Notaus-Schalter und der Taster für die elektrische Aufrollhilfe der linken Schnellangriffshaspel. In der Mitte befindet sich ein Block mit der eigentlichen Pumpensteuerung. Er besteht aus Tastern für Saug- und Tankbetrieb, einer Automatiksteuerung, Anzeigen für Ein- und Ausgangsdruck sowie Drehzahl sowie der manuellen Pumpensteuerung. Ganz rechts befindet sich schließlich der Taster für die Selbstschutzanlage. Das S-Control-Bedienfeld setzt auf Digitalanzeigen für die Drücke und die Motordrehzahl und einfach belegte, große Taster. Auch der Tankfüllstand wird in einer LED-Anzeige im Bedienteil dargestellt. Flankiert wird die Pumpenanlage durch zwei Schlauchhaspeln: Links eine Haspel mit 80 Meter formstabilem Druckschlauch und rechts eine Haspel mit 120 Meter Druckschlauch im Durchmesser 45 Millimeter. Weiteres Schlauchmaterial befindet sich in Form von 200 Metern Druckschlauch 75 Millimeter befindet sich in einem Schlauchbett auf dem Aufbaudach. Das Schlauchbett auf der rechten Dachseite besitzt einen großzügigen Deckel, der das Befüllen nach dem Einsatz vereinfacht. Über ein Fenster zum Heck hin kann der Schlauch aus dem Kasten hinausgezogen und auch während langsamer Fahrt verlegt werden. Anders als der Schlauch auf der Haspel neben der Pumpe, welcher vor allem als Angriffsleitung genutzt wird, dient dieser Schlauchvorrat zum schnellen Aufbau einer Wasserversorgung.

Das komplette Aufbaudach ist begehbar ausgeführt und kann über eine fest angebrachte Leiter rechts vorne am Aufbau betreten werden. Neben dem großen Schlauchbett ist auf dem Dach noch ein weiterer kleiner Dachkasten angebracht. Er befindet sich zusammen mit dem Netzmitteltank auf dem Überhang über dem Pumpenraum und ist mit weniger häufig benötigten Ausrüstungsgegenständen bestückt. Ebenfalls auf der linken Seite befindet sich die Aufnahme für tragbare Leitern. Die beiden U-förmigen Aufnahmen für die Leitern sind vorne und hinten am Aufbau fixiert und lassen sich einfach in ihrer Höhe verstellen oder auch komplett entfernen.

Ausrüster Standby GmbH
Sondersignalanlage
  • 3 LED-Kennleuchten Standby Mercura, davon 1 am Heck
  • 2 Frontblitzer
Besatzung 1/3 Leistung 184 kW / 250 PS / 247 hp
Hubraum (cm³) k.A. Zulässiges Gesamtgewicht (kg) k.A.
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Eingestellt am 27.04.2023 Hinzugefügt von Christopher Benkert
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