FGL

Vor allem unter dem Kürzel FGL war die Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde GmbH in den 1990er Jahren als Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen in Deutschland bekannt. Ein Jahr nach der Wiedervereinigung 1990 gegründet produzierte FGL im brandenburgischen Luckenwalde in der Nachfolge eines Volkseigenen Betriebes Lösch- und Sonderfahrzeuge sowie auch Drehleitern. Mitte der 1990er Jahre musste FGL bereits Konkurs anmelden und wurde vom westdeutschen Mitbewerber Metz übernommen.

Die Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde GmbH konnte bei ihrer Gründung 1991 auf eine lange Tradition in der Herstellung von Ausrüstung für die Feuerwehr und eine bewegte Geschichte zurückblicken. Die Wurzeln des Unternehmens reichten zurück bis ins Jahr 1878, als in Luckenwalde Hermann Koebe den Grundstein für sein Feuerlöschgerätewerk mit der Gründung einer Metallgießerei und Kupferschmiede legte. Koebes florierender Betrieb wurde in der Deutschen Demokratischen Republik enteignet, verstaatlicht und zum Volkseigenen Betrieb Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde umgeformt. Als die Deutsche Demokratische Republik im Zuge der Wiedervereinigung zum 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik Deutschland beitrat, wurden zahlreiche Staatsbetriebe privatisiert. Die Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde Gmbh oder kurz FGL entstand 1991 aus dem ehemaligen Volkseigenen Betrieb.

Der ostdeutsche Hersteller bot eine breite Palette an Einsatzfahrzeugen für Feuerwehren an, darunter Lösch-, Rüst- und auch verschiedene Sonderfahrzeuge. Typisches Merkmal der Aufbauten von FGL war eine im Winkel von 45° abgeschrägte Dachgalerie. Sogar eine eigene Drehleiter mit Korb 23-12 mit Computersteuerung und -überwachung entwickelte FGL innerhalb kürzester Zeit. Vermarktet wurden die FGL-Drehleitern unter dem Namen Computer Integrierte Rettung CIR. Lediglich 16 seiner Drehleitern konnte Metz bis Mitte der 1990er Jahre absetzten.

Aufstieg und Blüte von FGL als selbstständigem Hersteller sollte nur von kurzer Dauer sein und so musste das Unternehmen bereits 1995 Konkurs anmelden. Im Jahr darauf übernahm der westdeutsche Mitbewerber FGL und betrieb das Luckenwalder Werk als Tochterunternehmen unter dem Namen FGL-Metz GmbH weiter. Die Produktion von Drehleitern am Standort Luckenwalde stellte Metz zugunsten seiner eigenen etablierten Modelle ein. Als Metz wiederum 1998 von Rosenbauer aus Österreich geschluckt wurde, firmierte das Werk in Luckenwalde zunächst als Metz-FGL, bevor es komplett in den Rosenbauer-Konzern integriert wurde.

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